Hier werden Spieler nicht mehr bedient!Seien wir doch mal ehrlich: gibt es etwas ekelhafteres als Besoffene beim Fußball? Leute, die schon mit Spritfahne am Platz erscheinen, sich kaum noch auf den Beinen halten können und zu einer latenten Aggressivität neigen? Das sieht auch der Bremer Fußballverband so und hat jetzt endlich reagiert. Zur kommenden Spielzeit dürfen offensichtlich Alkoholisierte nicht mehr auf den Platz. Glück im Unglück: für die Zuschauer ändert sich nichts. Die neue Anordnung gilt vorerst nur für Spieler und Offizielle 😉

Hintergrund der Entscheidung, die erst einmal nur intern verbreitet wird, sind immer wieder neue Schlägereien und Pöbeleien, die von angetrunkenen Fußballspielern ausgelöst werden. Für manche, die gerade erst aus der Kneipe oder Disko nach Hause gekommen sind – wenn überhaupt – ist 11 Uhr vormittags an einem Sonntag nun einmal doch etwas zu früh.

Auf die Schiedsrichter kommt zukünftig eine Menge Extraarbeit zu. Jetzt müssen sie nicht nur im Vorfeld die Passkontrolle akrabisch durchführen (sonst kann ein Verein gegen die Wertung protestieren), das Spiel leiten und anschließend noch ne Menge Verwaltungsarbeit leisten, nein, jetzt muss der Schiri auch noch Atemkontrollen durchführen. Könnte ja sein, dass der Spieler besoffen ist.

Die Leopdedia, Euer Online-Fachmagazin für Selbstgebrannten und das Schiedsrichterwesen, meint: da hat der Verband zu kurz gedacht! Denn einerseits ist es richtig, dass alkoholisierte Fußballer nichts auf dem Platz zu suchen haben. Falsch aber ist es, die Verantwortung für das Herausfinden dieser Spieler auf die eh schon überforderten Schiedsrichter abzuwälzen. Denn das sollte eine Sache der jeweiligen Mannschaft sein. Es muss reichen, wenn der Schiedsrichter die Kapitäne beider Teams vor dem Anpfiff fragt, ob alle Spieler nüchtern genug zum Fußballspielen sind. Ob ein Spieler besoffen ist oder nicht, bemerkt ein Schiri wohl kaum in den zwei Minuten der Passkontrolle. Die Mannschaften aber haben da viel mehr Möglichkeiten – und Zeit.