Vom HSV lernen bedeutet… hm… naja… okay… eben vom HSV lernen. Immerhin spielte dieser Verein mal sehr lange ununterbrochen in der Bundesliga, von 1963 bis 2014. Irgendwas muss der HSV also können, was andere nicht können, denn mit diesen 51 Jahren sind die Hamburger Rekordhalter – kein anderer Klub war länger in der Beletage. Also hat sich die Leopedia, Euer Online-Fachmagazin für Team, Taktik und Tore, diesen HSV mal angeschaut und analysiert, was seine Spielweise so erfolgreich macht. Praktischerweise spielte der Dino gerade im Braunschweiger Eintracht-Stadion, das erleichterte den Job. Meine Damen und Herren, spitzen Sie Ihre Bleistifte, Ohren und Augen, denn jetzt lernen wir extremst vom HSV, wie man eine Niederlage beim Tabellenletzten in Grenzen hält:
1. Normaler Zweikampf
Bei einem regelkonformen Zweikampf ist es wichtig, trotzdem zu Boden zu gehen. Einerseits bietet sich dem Spieler dadurch die Möglichkeit, ein paar Sekunden auf der grünen Liegewiese auszuruhen. Und wer weiß, manchmal wird dieser Gebrauch der Gravitationsgesetze ja auch mit einem Freistoß belohnt – zumindest, wenn der Schiedsrichter Knut Kircher heißt.
2. Foul des Gegners
Gefoult worden? Das ist Majestätsbeleidigung und geht gar nicht! Wichtig ist jetzt, schnell den Bodenkontakt zu suchen. Während des Fallens sollte der Spieler sich vergewissern, dass der Schiri auch guckt, sonst lohnt sich der Schwan vielleicht nicht. Immer gut: sich schwer verletzt auf dem Platz behandeln und vom Spielfeld tragen lassen. Klar, dass man so schnell wie möglich, gleich nach der Wunderheilung (Eisspray ist Weltraumforschung!), wieder aufs Feld läuft. Gut, dass manche Schiedsrichter so ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis haben, sonst würden sie sich jetzt verarscht vorkommen.
3. Eigenes Foul
Sollte der Gegner einmal in Ballbesitz sein und man konnte ihn nur mittels eines Fouls stoppen, dann ist es unglaublich wichtig, noch vor ihm mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden zu sinken – der Fall muss also unbedingt zeitgleich mit der Attacke eingeleitet werden. Manchmal kann man den Schiedsrichter mit dieser Taktik ausreichend verwirren, um anstatt eines Freistoßes GEGEN die eigene Mannschaft einen FÜR sich selbst zu bekommen. Eventuell spielt auch die Lautstärke des Schmerzensschreis eine Rolle, aber hier stehen empirisch belastbare Ergebnisse noch aus.
WICHTIG: Auf keinen Fall sollte man es mit so altmodischen Sachen wie Fußballspielen versuchen, zu Toren zu kommen. Auch Laufbereitschaft und sonstiger Einsatzwillen werden komplett überbewertet. Wichtig ist auf’m Platz – in jeder Hinsicht. Kommt gut zu liegen!
Die Bilder stellte uns Frank Vollmer vom abseitsmagazin zur Verfügung – alle Rechte liegen bei ihm, und nur bei ihm. Klauen verboten!